FunPeril

đź”® Keruems Zukunft 2015

Seher: Clarain



8. Phinodri (August) 2015

Clarain der Seher murmelt vor sich hin: "Ein Herrscher vom Gold geblendet… Nein, er ist das Gold? Das Gold sucht Wahrheit, doch Hass blendet ihn…" Er blinzelt. "Wie jetzt? Der Herrscher wird vom Gold geblendet und Hass blendet das Gold? Aber der Herrscher ist das Gold, also ist der Herrscher voller Hass…?" Er zupft gedankenverloren an seinem Schal herum. "Herrscher… Gold… Herrscher… Oh! Verstehe. Es geht um diesen jungen Mann…"


8. Necrihhus (September) 2015

"Ein Drache hortet Wissen im Feuer", sagt Clarain, der ein paar Karten auf den Tisch legt, "doch Wasser flieĂźt und bahnt den Weg fĂĽr den Wissbegierigen."

Sein Enkel, ein junger Elfaenn, nimmt eine Karte weg und begutachtet sie kritisch.

"Sind das… Spielkarten?"

Clarain gibt ihm keine Antwort, stattdessen stellt er diesem seine eigene Frage: "Was denkst du, was diese Vision zu bedeuten hat?"

"Willst du mir nicht zuerst deine Interpretation verraten?"

"Wenn man sie wortwörtlich nimmt, dann haben wir es mit einem der vier großen Drachen zu tun. Pyrfuror ist der einzige, der mit Feuer zu tun hat. Jemand mit Wissbegier löscht das Feuer, um mehr Wissen zu erringen? Ein Wissen, das Pyrfuror anscheinend in Unmengen gehortet hat? Nun, es gibt eine Menge Leute, die sich als Ziel gesetzt haben, die vier Drachen zu erforschen. Sind recht mysteriöse Wesen von denen man zu wenig weiß. Wenn die Vision etwas mit ihnen zu tun hat, kann ich nicht viel dazu sagen –" Clarain hält inne, als er seinen Enkel lächeln sieht. "Nach deinem Gesichtsausdruck zu urteilen, hat sie mit etwas ganz anderem zu tun."

"Ach?"

Dieser Junge!, flucht Clarain in Gedanken.

"Du weiĂźt etwas! Sag es mir!"

Sein Enkel erhebt sich plötzlich von seinem Stuhl.

"Wie die Zeit verfliegt! Tut mir leid, aber in Kelesgart findet die dritte SkripiaprĂĽfung statt, die von Meister Folivor geleitet wird. Solch ein Ereignis kann ich nicht verpassen!"

"Du willst ihn doch nur wieder ärgern – he, komm zurück, Raulariel!“


8. Erriapat (Oktober) 2015

„Ein Stein… wird binden… wird trennen…“ Clarain konzentriert sich auf die erdrückende Präsenz in seinem Kopf, die ihm die Zukunft zeigt. Er sieht, hört, fühlt die Bilder, die Geräusche, die Worte – schmeckt sie sogar. „Ein Stein… mit dem Herzen der Sterne… wird… sie zusammenführen… und… und dann trennen… ach Sylvanmist!“

Da vergeht ein ganzer Tag und er hat nur die Hälfte der Zukunftsvision entwirren können, aber das Ende kann er einfach nicht erkennen! Eigentlich ist er meist froh darüber nur kleine Gedankenbruchstücke der Zukunft zu erhalten, da er sich danach weniger mit Kopfschmerzen herumplagen muss. Diesmal hat er jedoch das Bedürfnis, mehr wissen zu wollen.

„Das Herz der Sterne…“, murmelt er in die Stille des Raumes hinein. „Wenn mit den Sternen diese Lebewesen gemeint sind, die von Runars Freunden immer noch gesucht werden, dann ahne ich nichts Gutes…“ Er greift nach seiner Teetasse. „Doch wer oder was soll das Herz symbolisieren?“ Clarain blinzelt und presst die Lippen zusammen. Dumme Frage, denkt er. Das Herz ist ohne Zweifel…


8. Flut (November) 2015

„Regen fällt, statt Blut, statt Tod erwartet Leid… denen, die aus dem Traum des Todes erwachen… bei den Toren des himmlischen Feuers“, sagt Clarain. Seine Frau sieht aus dem Fenster zu den funkelnden Sternen.

„Lawwas Tempel wird als Tor des Himmels bezeichnet, das mit Feuer in Verbindung steht“, haucht sie mit aller Ruhe. „In Soerele scheint einiges los zu sein.“

Clarain kann nur zustimmen. Was auch immer in Soerele passieren wird, steht deutlich in den Sternen geschrieben.


8. Vyndirach (Dezember) 2015

„Und?“, fragt ihn seine Tochter, der heute ausnahmeweise eingefallen ist, dass sie Eltern besitzt, die sie seit Ewigkeiten nicht mehr besucht hat. „Was hast du diesmal gesehen? Den Gewinner des nächsten Sylvanrennens?“

„Nur einen Hagelsturm in Kelesgart“, grummelt Clarain. Seine Tochter schüttelt den Kopf.

„Wirklich? In Kelesgart, der Stadt der Stürme, wird es hageln?“, sagt sie mit theatralischem Erstaunen. „Unmöglich!“

„Das nächste Kueronaspiel wird deshalb auf Eis gelegt“, fügt Clarain hinzu und unterdrückt ein Lächeln, als seine Tochter vor Entsetzen aufschreit.

„Aber diesmal spielt Raul! Ich wollte dabei zusehen, wie er alle mit seiner seltsamen Skripia niederwalzt!“

Clarain zuckt die Schultern.

„Der schleicht sich sowieso immer raus, weil ihm alles zu einfach ist.“